Dienstag, 1. Mai 2018

6 - Polarisierender Osten


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Die EU Osterweiterung und innsbesondere die Gelder die auch wir Schweizer dafür zahlen, sind immer wieder in aller Munde. Dabei sind auch viele Ängste mit im Spiel, was denn hier mit unserem Geld passiert. Viel sehen im Osten Europas vor allen eine Gefahr durch Kriminaltouristen oder billige Arbeitskräfte. Dabei vergessen wir gerne, dass wir auch wirtschaftlich provitieren und ganz gerne billige Waren importieren.

Auch politisch ist uns der Osten nicht ganz geheuer, aber wischen wir doch mal im eigenen Land mal im "rechten Parteispektrum" (Geografisch gesehen im Osten).

Hier will ich mir nun ein eigenes Bild machen.


Di. 1. Mai 18

Theo, wir fahrn nach Lodz




     Polen (PL)



Kennst du diesen Song: Theo, wir fahr'n nach Lodz von Viki Leandros. Da fahr ich heut hin.

Gleich als Erstes fallen mir die vielen Tabakläden auf, als ich über die Brücke nach Polen komme. Die Deutschen regen sich zwar über die Polen auf, aber günstig einkaufen ist ja was anderes. Hier in polen ist alles ein wenig nobel und viel Gebäude sind am zerfallen. Auch hat es hier sehr viel Wald. Die Strassen sind auf den Hauptstrecken gut ausgebaut, aber sobald man eine Nebenstrasse nimmt, geht's los mit holpern und man kann kaum schneller als 50 fahren. Als Erstes such ich mir ein Plätzchen fürs Frühstück an einem Bach und fahre dann durch die Dörfer und Felder gen Osten.
Viel Wald prägt das Bild
Frühstück am Bach
Schmucke Dörfer
Bald habe ich aber genug gesehen und will nun schneller und vor allem ohne lästiges Geholper weiterkommen. Also wechsle ich auf die besseren Strassen. Auf eingen Autostrassen kommt man recht flott voran und die Gegend wird sowieso eintöniger. Hier ist alles flach und sieht irgendwie gleich aus. Schon bald falle ich scheinbar einer Polizeipatroille auf, denn ich werde rausgewunken und kontrolliert. Dabei stellt sich heraus, dass ich meinen Fahrzeugausweis nicht dabei habe. Ich zeige einfach meinen Führerausweis und die internationale Versicherungskarte und scheinbar ist alles gut, denn bald kann ich weiterfahren. Morgen will ich das bei der Botschaft in Warschau regeln.
Weiter geht die Fahrt. In der Stadt Posen (Poznan) verzichte ich auf ein Selfie, auch wenn sich das geradezu anbieten würde.
Abendstimmung bei Lodz
Gegen Abend erreich ich die Stadt Lodz. Die Sonne ist eben am Untergehen. Hier ist am Maifeiertag ein Konzert in Gange und nach einem kurzen Spaziergang gehe ich noch einen Kaffee trinken.


Mi. 2. Mai 18

Vom Grossstadtdschungel zu den Langbeinigen


Gestern Abend habe ich spät Nachts einen wunderbaren Platz gefunden. Über eine Holperstrasse gieng es an einen Feldrand nur wenige km ausserhalb der Stadt. Heute will ich noch auf die Botschaft, also los und rein nach Warschau.
Im Zentrum von Warschau
Hier steht ein M
Da sehe ich doch ein M. Vom M lasse ich mich leiten, ganz einfach weil es hier guten Kaffee und W-Lan gibt. Und auch mal den Schnautz abwischen kann nicht schaden. Aber halt, da stimmt was nicht! Das ist ja die Metro Station. Aber ganz hinten sehe ich doch noch den richtigen M.
An der Weichsel
 Polen ist eine Hochburg des Katholizismus. Darum sieht man überall grosse Kirchen. Auch stehen neben der Strasse oft Wegkreuze. Morgen am 3. Mai ist Nationalfeiertag in Polen, deshalb sind viel Häuser beflaggt und die Bildstöckli und Kreuze sind geschmückt.

Nun bin ich in Masuren angekommen. Oft sieht man auf Strommasten oder auf Hausdächern den langbeinigen Meister Adebar am Brüten. Hier im Osten Polens ist Storchengebiet und fast in jedem Dorf kann man sie sehen.
Storchennest
Camping am See in Masuren


Do. 3. Mai 18 (Nationalfeiertag Polen)

Masuren - Seen und Störche


Eine ruhige Nacht auf dem Campingplatz, das ist nicht selbstverständlich. Von Island bin ich mir da anderes gewöhnt. Auf dem einsamen Platz hat es nur Einheimische Camper die Grillen und die Natur geniessen. Ein schöner Abend und ein wunderbarer Sonnenaufgang, wenn auch zu unchristlichen Zeiten.
Sonnenaufgang am See
Heute geniesse ich die masurische Seenlandschaft und die Dörfer auf Nebenwegen. Den Reiseführer kontaktiere ich eigentlich nur, damit ich weiss wo ich nicht hin will.
Mikolajki
Mikolajki - kleiner Hafen
Auto auf See
Allee - hats hier Elche?
Mittagsrast am See
In Suwalki ist am Mittag eine Veranstaltung zum Nationalfeiertag. Kindergruppen in schönen Kostümen bieten Tanzdarbietungen zur Nationalhymne.
Polnische Flaggen im Park
Darbietung zum Nationalfeiertag


      Littauen (LT)




Nun bin ich in Littauen angekommen. Eigentlich ist gar nicht so viel anders. Die Grenze spürt man kaum, denn auch die baltischen Staaten sind in der EU und somit bei Schengen dabei. Es gibt alo keine Grenzkontrollen mehr.
Die Magnum Glace kostet nur halb so viel wie in der Schweiz und wird in Euro bezahlt, die Abfalleimer sehen aus wie Briefkästen, ich bin in Littauen.
Wasserschloss Trakai

Trakai bei Nacht



Fr. 4. Mai 18 (Unabhängigkeitstag Lettland)

So ein Kreuz



Wir stellen uns den Ostblock als gottlose Gegend vor, wo Glauben kein Platz hat. Lenin hat ja mal gesagt: "Religion ist Opium für das Volk". Tatsächlich ist auch die Christliche Religion hier tief im Volk verwurzelt. Heute besuche ich einige Wahlfartsstätten in Littauen. Den Anfang mache ich in der Hauptstadt Vilnus.
Die Burg in Vilnus
Altes Kloster
Verfallenes Haus
Ausros vartai - Stadttor in Vilnus
Die wundertätige Madonna von Vilnus


Das Ausros Tor ist als einziges Stadttor in Vilnuns noch erhalten. Es wurde nicht abgerissen, weil hier ein berühmtes Marienbild im Turm ist. Die Wundertätige Madonna wird von vielen Pilgern besucht, die sich Heilung ihrer Leiden erhoffen.
Fischer bei Sianlilei
Am Nachmittag besuche ich den Kreuzberg. Als Berg kann er zwar nicht punkten, aber gemessen an der Anzahl Kreuze ist dieser Ort wohl einmalig. Hier wurden vor vielen jahren schon, noch unter Sowjetherrschaft immer wieder und immer mehr Kreuze abgelegt. So entstand mit den Jahren eine riesige Ansammlung von Kreuzen. Natürlich sah das das Regime nicht gerne und immer wieder wurden die Kreuze entfernt, aber sogleich wurden Neue und immer mehr Kreuze aufgestellt. Irgendwann gaben sich die Oberen geschlagen. So entstand dieser eindrückliche Ort.
Kreuzberg



      Lettland (LV)




Als zweiten baltischen Staat bereise ich nun Lettland. Heute geht's nach Riga, wo ich ein Zimmer gebucht habe.

Riga liegt an Düna
Schrägseilbrücke
Restaurants im Zentrum
Flanieren und Geniessen



Sa. 5. Mai 18

An der Ostsee



Fernsehturm
Fischer an der Düna
Fischer
Blickzurück auf Riga


Dieses Wochende lasse ich mal die Seele baumeln an der Ostsee
Am Nordwestlichen Zipfel Lettlands bei Kolkasrags

Abend am Strand



So. 6. Mai 18

Natur und Meer, was will man mehr


Bäume am Strand von Kolkasrags
Mittagsrast am Fluss
Geisterstadt im Wald
Pause beim Storch auf dem Wasserturm
Nach diesem wunderbaren Wochenende in der Natur fahre ich nach Riga zurück. Mit einem Abendspaziergang in der Stadt und einer Bootsfahrt beschliesse ich den Tag.
Bootfahrt auf der Düna
Riga bei Nacht


Mo. 7. Mai 18

Auf zur nächsten Grenze


Gleich beim Fernsehturm habe ich übernachtet und werde morgens durch den Sonnenaufgang geweckt. So ein Sonnenaufgang hat allerdings auch seine Tücken. Ich schiesse einige schöne Fotos bis ich merke, dass ich ja gar keine Speicherkarte im Fotoapparat habe.
Sonnenaufgang vom Schlafplatz aus
Nun mache ich noch einen Abschiedsspaziergang dur das Frühmogntliche Riga.



Luftseilbahn in Sigulda
Ich fahre durch einen Naturpark und bei Sigulda gibt's eine Attraktion. Hier kann man mit der Luftseilbahn über das Tal der Gauja fahren. Wer noch ein bisschen mehr Nervenkitzel will, kann mit dem Flyer am Tragseil entlang flitzen. Mit der Kabine wird man dann wieder zurückgeschoben.
Valmeira
Hier gibt's einige schöne alte Dörfer.
Blick über die Grenze nach Estland


Estland (EST)



Der dritte baltische Staat ist Estland. Hier ist die Landschaft beherrscht von weiten Ebenen mit viel Wald und weit versträuten Bauernhöfen. Die Namen erinnern bereits ein wenig an Finnland. Mein nächstes Ziel ist der See Vörtsjärvi. Die Strasse verläuft dem Ufer entlang, aber man sieht den See nicht, das überall Bäume im Weg stehen. Das hat der Wald non mal so an sich. Schlie
sslich finde ich aber einen schönen Platz direkt am See, wo ich mein Nachtlager aufschlage.

Blick vom Aussichtsturm in Jöesuu


Di. 8. Mai 18

Küstenlandschaften


Jetzt gehts in den äussersten Nordosten Estlands. Dieser Teil wird von Touristen links liegen gelassen, dabei gibt's hier die steilste Küste. Doch zu erst fahre ich in die Universitätsstadt Tartu.
Universität Tartu
Kirche ... Tartu
Weitere Kirche in Tartu

Pause am Fluss Emajögi, Tartu

Eingentlich ist Estland flach wie eine Flunder. Die höchsten Erhebungen sind in der Regel die Brücken. An der Nordküste aber gibts Klippen und sogar einen Wasserfall.
Wasserfall
Fischernetze im Hafen von Toia
In Lettland fährt die Polizei mit Opel Streife und in Estland ist sie mit VW Bus unterwegs.
Polizeiautos in Riga und Tartu
Hier im äussersten Zipfel Estlands in Narva sind die meisten Einwohner Russen. Auch die Infrastruktur hat noch Verbesserungspotential. Der Mc Donalds ist so verlottert, wie man es sonst nur noch in Frankreich antrifft.


Mi. 9. Mai 18

Im Wald und an der Grenze



Ja was wird der heutige Tag wohl bringen? Ich bin gespannt was mich an der Grenze zu Russland erwartet. Werde ich wohl eingelassen in Putins Reich?



Eine Reise in den Frühling und Sommer 2018

Inhalt   1 - Bald mach ich den Abflug   2 - Mit Vollgas gegen Westen   3 - Die Insel der Schönheit - Korsika ( Ko dopofi)   4 - Reis un...