Di. 10. April 18
Mit Vollgas gegen Westen
Norden, Süden, Osten Westen
welche Richtung will ich testen
Im Osten ragt die Drachenfluh,
dieser Weg ist schon mal zu
Im Norden steiler Wald und Felsgestein,
auch diesen Weg lass ich wohl sein
Im Süden steile Wanderwege,
bin ich so wagemutig und verwegen
Bleibt noch der Westen
hier geht's am Besten
Doch dunkel ist's im Räuberwald,
an der Grenze zum Obwaldnerland
Da muss ich durch mit Todesmut,
überleb ich das dann kommt es Gut
Bin dann gewappnet gegen alle Schelmen und Gauner,
kann dann geniessen das Abenteuer
Passendes Lied dazu
Nun bin ich also gestartet in mein neues Abenteuer. Und zwar mit Vollgas. So schnell, dass ich sogar ohne Nummernschilder losgefahren bin. Zum Glück habe ich das bereits in Alpnach bemerkt und nicht erst am Zoll in Genf. Nun heisst es also eine Zusatzschlaufe durch den gefährlichen Kernwald zu machen.
Gemütlich tuckere ich jetzt durch's Entlebuch. Doch was sollen diese orangen Schilder überall in der Landschaft. Sie haben nichts mit dem Biosphären Reservat zu tun. Vielmehr reicht Putins Arm bis weit in die schöne Entlebucher Landschaft hinein, denn hier fliesst russisches Erdgas Richtung Italien. Die Gasleitung von
Transitgas geht hier durch und dann durch die Alpen. In Wolhusen steht eine Kompressorenstaion und mit der Abwärme wird das
Tropenhaus Wolhusen beheizt.
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Weinberg bei Fechy |
Ich hab heute noch viel vor. Darum gebe ich Vollgas und heize weiter Richtung Bern. Noch eine kurze Sitzung bei
Blaues Kreuz und ich peile die Westschweiz an.Die letzten paar km geniesse ich die Landschaft am Genfersee und bin abends bei Hanspeter und Familie zu Gast. Da sie morgen in die Ferien verreisen hab ich ein wenig presiert um sie noch zu treffen.
Mi. 11. April 18
Kreisel mit Gegenverkehr
Heute gehe ich es ein wenig gemütlicher an. Morgens um 7 lockt mich ein wunderbarer Sonnenaufgang aus dem Haus. Was liegt da näher als ein kleiner Morgenspaziergang?
Da ich noch eine Abkürzung finde, dauert es gut 1 Stunde, bis ich zurückkomme und schaue ob der Rest der Familie schon wach ist. Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg.
Wieder verfolgen mich die orangen Schilder am Wegrand. Auch hier strömt das Gas in einer weiteren Pipeline, allerdings von einer anderen Firma. Altes Gas in neuen Schläuche sozusagen.
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Large Hadron Collider - CERN |
Beim Ausgang der Schweiz in Genf treffen ich auf den wohl grössten Kreisverkehr der Welt. Hier betreibt das
CERN den LHC, ein riesiges kreisförmiges Tunnelsystem beim Flughafen, das unter schweizerischem und französischem Gebiet liegt. Hier kreisen Elektronen und andere Elementarteilchen fast mit Lichtgeschwindigkeit auf einer Kreisbahn. Um das Ganze noch ein wenig interessanter zu machen, lässt man die Teilchen in zwei entgegengesetzten Richtungen auf einander los und schaut dann zu wie sie aufeinander putschen. Es gibt also wohl ziemlich viele schadenfreudige Wissenschaftler im CERN. Hier wudre übrigens auch das Internet erfunden.
Nun fahre ich weiter; mal schauen bei welcher Ausfahrt es mich hinausspickt!
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Jet d Eau in Genf |
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Blick vom Salève auf den Lac Leman |
Quer durch Genf fahre ich Richtung Anmasse und dann auf den Hausberg von Genf. Da Genf eine internationale Stadt ist, liegt auch der Saleve bereits in Frankreich. Hier hat man einen schönen Ausblick auf Genf und den unterenn Teil des Genfersees. Auf verschlungenen Pfaden fahre ich nun noch ein wenig südwärts.
Do. 12. April 18
Auf historischen Spuren
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Château Thomas II |
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Auf dem Col de Porte |
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Grenoble |
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Schöne Felsformationen |
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Olivenbäume |
Heute folge ich zu grossen Teilen der Route Napoleon auf meinem Weg in den Süden. Nach einigen Passüberquerungen mit Neuschnee erreiche ich mittags Grenoble. Das Wetter ist grandios mit Sonne und Wolken.
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Nyons |
In der Gegend von Nyons sehe ich bereits die ersten Lavendelfelder. Nun bin ich in der Provence angekommen. Mich zieht es aber noch weiter nach Süden.
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Pont du Gard bei Tag und bei Nacht |
Bei Regenwetter komme ich Abends in Avignon an und besuche in einer Regenpause die "Pont du Gard" Jetzt um 20 Uhr hat es keine Touristen mehr und ich habe die ganze Brücke für mich allein. Jetzt wasche ich mir noch unfreiwillig die Haare, denn ich gerate ohne Regenschirm in einen Wolkenbruch. Aber Regenschirme sind sowieso nur etwas für Pessimisten.
Freitag der 13.
Hart am Abgrund
Beim Knistern des Kaminfeuers räkle ich mich wohlig in meinem 4-Jahreszeiten-Duvet und geniesse den neuen Morgen. Wenn man die Augen schliesst, hat man manchmal mehr vom Leben, denn das Geräusch kommt vom Regen der auf meinen Bus runterprasselt. Das schöne Gefühl wird nur machmal leicht getrübt wenn mein Bus schwankt wie ein
Segelschiff, wenn ein Auto schnell vorbeifährt, denn ich habe hart an der Strasse für die Nacht geparkt.
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Aussicht im Stau vor Avignon |
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Avignon |
Doch bald schon bricht sich die Sonne dorch die Wolken und ich ziehe weiter nach Avignon. Hier besichtige ich diese Stadt und weiche auch mal den Touristenstömen vom Kreuzfartschiff aus. Allerdings versehe ich nicht ganz, wie eine Stadt mit einer halbfertigen Brücke so berühmt werden kann. Die Berühmtheit zeigt sich übrigens auch in den Parktarifen, die ähnlich exorbitant sind wie in Zürich.
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Gordes |
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Reben haben nasse Füsse |
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Roussilon |
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Allee |
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Lavendelfeld |
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Wieder in die Berge |
Quer durch die Provence kurve ich durch schöne Orte und an blührnden Bäumen und noch kargen Lavendelfeldern und Olivenbäumen vorbei zum Gorges du Verdon. Nun wird mir erst richtig bewusst, wie hoch gelegen hier die Strassen sind. Es geht bis auf 1200m ü. M. und teilweise liegt noch Schnee von gestern. (Nicht politisch zu verstehen) Am Abend campiere ich direkt am Fluss Verdon.
Sa. 14. April 18
Freie Sicht aufs Mittelmeer
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Mein Camp am Fluss |
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In höheren Lagen liegt noch Schnee ... |
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... Blick in die Schlucht |
Nun zieht es mich endgültig ans Meer. Erst nehme ich noch Abschied von den Kurven des Grand Canyon du Verdon durch die Hügel und Täler geht's langsam bergab. Am frühen Nachmittag erreiche ich die Küste beiFrejus und fahre dem Meer entlang gen Osten.
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Endlich am Meer ... |
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... Felsen und Palnen |
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Zieleinfahrt in Nizza |